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Eine über die spezielle Amoklauf-Problematik hinausgehende kapitalismuskritische Analyse von Gewaltphänomenen in westlichen Gesellschaften.

Nach seinen Vorgängertiteln zu Amok und Gewalt (BA 11/00; ID 39/02) wird man vom Sozialwissenschaftler und Gefängnispsychologen keinen stromlinienförmigen, alltagspraktischen Ratgeber zum Thema wie zuletzt von B. Bannenberg (BA 5/10) erwarten dürfen. In offener und assoziativer Schreibweise, oft unterlegt mit biografischen Details, immer auf kapitalismuskritischer Folie und "das Ganze" - d.h. die generellen Zusammenhänge von Amok und Gewalt - im Blick, leistet Eisenberg bei seiner Analyse und Einordnung von modernen Gewaltphänomen die Verbindung von individueller Lebensgeschichte und Gesellschaftstheorie. Auf dem Prüfstand: die "Zerstörung der Kindheit" in der Familie, der repressive Schulalltag, Kindesmisshandlung und -tötung, die Gewalt fördernde Situation in Gefängnissen, selbst ein Zusammenhang von Amok und Lärmbelästigung wird konstatiert, um die wahren Verursacher auszumachen: "Die entfesselt und hemmungslos 'psychopathisch' gewordene Geldwelt zieht wie ein Magnet 'psychopathische' Menschen an und produziert sie." - Für reflexionsgeübte und (ob des ausschweifenden Stils) ausdauernde Leser. (3)

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