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In den 1960er Jahren wurde ein neue Spezies im Victoriasee ausgesetzt: Der Nilbarsch, ein gefräßiger Räuber, der fast 400 einheimische Fischarten ausmerzte. Unternommen wird dagegen jedoch nichts, denn die weißen Filets des Nilbarsches sind ein weltweiter Exportschlager. Mehr als 200 000 Tonnen davon werden in 30 Fischfabriken verarbeitet. 500 Tonnen Fisch täglich werden allein in Mwanza verarbeitet, zwei Millionen Filets vom Victoriabarsch in Europa täglich verzehrt. Die Bevölkerung, die sich früher von den Fischen des Victoriasees ernährte, arbeitet heute in den Fischfabriken. Was ihr vom Fischreichtum bleibt, sind faulende Abfälle. So hat die multinationale Fisch- und Waffenindustrie ein Bündnis am Ufer des Binnensees geschaffen. Nicht zuletzt deshalb tummeln sich am Viktoriasee einheimische Fischer, Agenten der Weltbank, heimatlose Straßenkinder, afrikanische Minister, EU-Kommissare, tansanische Prostituierte, russische Piloten.

Zusatzmaterial: 2 Artikel (Kaufen sie die Armen reich!; Macht - Was sie mit uns macht. Und mit denen, die sie haben).

 

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