Eine junge Richterin, die sich gegen Unrechtsgesetze in der DDR auflehnt, wird von der Staatssicherheit drangsaliert, erhält Berufsverbot. Nach versuchter Republikflucht wird ihr auf brutalste Weise die Lebensgrundlage entzogen.
DDR, Mitte der 1970er-Jahre: Eine junge Richterin, die gegen Unrechtsgesetze opponierte, erhält Besuch von der Stasi. Angstgetrieben, gezwungen, schreibt sie ihre Kündigung. Einzige Hoffnung ist die geplante Rumänienreise, um ihren Schweizer Geliebten zu treffen. Auf ihren Fluchtversuch folgen: Festnahme beim versuchten Grenzübertritt, Gefängnis, brutalste Folter, danach in der DDR die subtilen, kaum nachweisbaren Stasimethoden, vor denen es kein Entrinnen gab, Isolation. Eingerahmt wird die bedrückend-schockierende Darstellung vom Bild der verblutenden jungen Frau. In knappster Sprache, auf die existenzbedrohenden Erlebnisse und die letzten 3 Monate reduziert, erzählt die Autorin (geboren 1947 in Sachsen, Studium der Rechte, Verfolgung, Berufsverbot, 1977 Ausweisung) diese "Schrecklichkeitsgeschichte", wie sie ihre Verarbeitung des eigenen Traumas bezeichnet. Mit den Namen der Hauptgestalten, Lena und Leon, wohl auch Büchner zitierend. Das bedrückende Zeugnis über den Umgang mit Andersdenkenden kann überall angeboten werden, sollte auf alle Fälle die "harmlosen" Alltagserinnerungsgeschichten ergänzen.
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Jahr:
2011
Verlag:
Reutlingen, Oertel + Spörer
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-88627-974-6
Beschreibung:
80 S.
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Mediengruppe:
Buch