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Die Lieder des Sängers Orpheus rühren die Menschen und die Götter, doch den Tod seiner geliebten Frau Eurydike kann auch er nicht verhindern. Nacherzählung der griechischen Sage.

In der Reihe der Nacherzählungen von Volksbüchern und Sagen des Kinderbuchverlages (s. zuletzt Adlová, BA 9/89) bedeutet Heiduczeks Neuerzählung des Orpheus-Mythos gewiß einen Höhepunkt. Einfühlsam, bedeutungsvoll und intim zugleich inszeniert Heiduczek das von Beginn an absehbare Schicksal des Sängers, der die Gunst erhält, seine Frau dem Hades zu entreißen, aber an der Bedingung, sich auf der Flucht nicht nach ihr umzudrehen, scheitert. Nur rund 20 Seiten widmen sich diesem tragischen Schluß eines Künstlerschicksals, das mit vielen anderen griechischen Mythen verwoben war und von Heiduczek exemplarisch für die griechische Sagenwelt aufgearbeitet wird. Behutsam wird beim Erzählen erklärt, wie die Symbole der antiken Mythologie zu deuten sind. Dem Jugendstil nachempfundene Illustrationen begleiten den Text. Er wird allen Kinder- und Schulbibliotheken empfohlen, nicht als Ausleihschlager, wohl aber als glückliche Aufbereitung abendländischen Kulturgutes.

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