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Rabbi Sol Mayer, beruflich im Kreuzfeuer, privat in einer Ehekrise mit seiner millionenschweren Frau Naomi, verliebt sich auf dem Flug nach Boston in eine junge Sängerin. Doch nicht nur die Hormone geraten in Verwirrung, auch seine Vergangenheit läßt ihn nicht zur Ruhe kommen.

Eigentlich hat der amerikanische Rabbi Sol mehr als man gemeinhin braucht: er gilt etwas in seiner Synagoge, er ist erfolgreich und beliebt und er hat eine vermögende Frau. Doch eines Tages wird seine Begegnung mit einer Sängerin der Auslöser für ein Desaster größeren Ausmaßes: Sol kann seiner Sinneslust nicht mehr ausweichen und die orthodoxen Juden, die er mit einem liberalen Zeitungsartikel beleidigt hat, bereiten ihm schließlich das gesellschaftliche Aus. Jenseits dieser Alltagsbanalität erzählt de Winter kunstvoll von einer Figur, die durch ihr zum Abstieg verdammtes Handeln Tragik mit Komik verbindet. Aufhalten läßt sich der Absturz nur durch eine - vielleicht halluzinatorische - Reise auf den indianischen Berg Zionoco, wo er nicht nur seinen von ihm immer vermißten Vater findet, sondern auch in seine Fußstapfen tritt als Rabbiner eines indianischen Stammes. Der Autor, 42jährig, selbst jüdischer Herkunft, hat bereits durch seine anspruchsvollen, zugleich immer gut lesbaren Romane wie "Super Tex" (BA 3/94), "Hoffmanns Hunger" (BA 5/94) und "Serenade" (BA 5/96) Aufmerksamkeit erregt.

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